Stand: 06/2018
Beate M. Schmitt, geb. 1992 in Zweibrücken, promoviert aktuell am Institut für Klinisch-Experimentelle Chirurgie der Universität des Saarlandes. Sie überzeugte das Kuratorium mit ihrem anspruchsvollen Projektantrag und mit ihrer bisherigen akademischen Karriere. Sie möchte mit ihrem Vorhaben „Zielgerichtete Reduktion des Oberflächenproteins NG2 in Glioblastomen durch Inhibition der Proteinkinase CK2“ sowohl einen wesentlichen Beitrag zur Grundlagenforschung als auch deren klinischer Anwendungspotentiale leisten.
Glioblastome sind häufige äußerst bösartige Hirntumore, bei denen die bisherigen Behandlungsmöglichkeiten wegen fehlender Heilungsmöglichkeiten vorwiegend auf Symptomlinderung abzielen. Ziel des Forschungsvorhabens von Frau Schmitt ist es, auf Zellebene neue Wege der Signalübermittlung und Angriffspunkte an Molekülen zu finden, die Tumorzellen an ihrer Teilung hindern.
So könnte das Tumorwachstum gebremst und damit das Leben der Patienten verlängert werden. Im besten Fall könnte das Tumorwachstum vielleicht sogar völlig gestoppt werden und es bestünde die Chance auf Heilung.
Mit dem ihr verliehenen Förderpreis wird Frau Schmitt ein Laborpraktikum im englischsprachigen Raum finanzieren, um sowohl ihr molekularbiologisches Methodenspektrum zu verfeinern und zu erweitern als auch ihre Kenntnisse in wissenschaftlichem Fachenglisch zu vertiefen.
Zudem wird sie den Förderpreis nutzen, um an (internationalen) Kongressen teilzunehmen, dort ihre Forschungsergebnisse vorzustellen und mit Fachpublikum kritisch zu diskutieren sowie Kontakte für künftige Forschungsprojekte zu knüpfen.
Stand April 2024
Wie hat der Förderpreis Ihre berufliche und wissenschaftliche Laufbahn beeinflusst?
„St. Ingbert (Saarland), Rotterdam (Niederlanden), New Haven (USA), Homburg/Saar (Saarland), Hendaye (Frankreich), Santiago de Compostela (Spanien) und Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz). Auf den ersten Blick haben diese Orte keinen Zusammenhang, aber für mich sind es bedeutende Meilensteine auf meinem Lebensweg. Im Jahr 2018 habe ich in St. Ingbert die Auszeichnung der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung erhalten und damit großartige Möglichkeiten mich persönlich, wissenschaftlich und beruflich zu entfalten. Zum Auftakt ging es 2019 nach Rotterdam auf eine internationale, molekularbiologische Fachkonferenz. Nach Pandemie-bedingtem Verzug durfte ich von 2021 bis 2022 einen einjährigen Forschungsaufenthalt an der Universität Yale, in New Haven an der Ostküste der USA absolvieren. Im Herbst 2022 habe ich in Homburg erfolgreich meine Promotion verteidigt und erhielt offiziell den Doktortitel. Im Sommer 2023, erfüllte ich mir innerhalb meines Sabbatjahres, einen lange ersehnten Lebenstraum und machte ich mich auf nach Hendaye. Von dort aus begab ich mich auf einen ganz besonderen Weg, den Jakobsweg „Camino del Norte“. Auf meiner Pilgerreise lief ich 840 km entlang der spanischen Atlantikküste bis nach Santiago de Compostela. Zu Fuß, Schritt für Schritt, alleine doch niemals einsam und alles was ich zum Leben brauchte, trug ich auf dem Rücken. Wer ähnliche Erfahrungen bereits gemacht hat, wird es bestätigen können: Man erlangt eine unglaubliche Klarheit über sich, das Leben, Prioritäten, Wünsche, Visionen und Ziele. Energiegeladen und mit klarem Kopf konnte ich anschließend wieder meiner wissenschaftlichen Neugier folgen. Und so kommen wir schließlich zu meinem aktuellen Punkt auf der Landkarte: Idar-Oberstein. Ich habe mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge von der Universität und vorerst auch von dem schönen Saarland, verabschiedet, um mich nicht allzu weit weg ganz neuen und äußerst spannenden beruflichen Herausforderungen bei der BioNTech anzunehmen. Tagtäglich lerne ich die Strukturen und das Vorgehen in einem pharmazeutischen Unternehmen besser kennen und trage meinen Teil zur erfolgreichen Entwicklung und Produktion der Medizin von morgen bei. Obwohl mein Arbeitsalltag sich grundsätzlich von meinem vorherigen unterscheidet, profitiere ich doch unglaublich von meinem bisherigen Werdegang in der Wissenschaft, der maßgeblich von der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung bereichert wurde.“
Stand: 06/2018
Jonas Stark, geb. 1998 in Saarlouis, startete bereits als 15jähriger - nach seinem Abitur mit der Note 1 am Gymnasium am Stefansberg in Merzig - sein Musikstudium an der Hochschule für Musik Saar bei Herrn Professor Thomas Duis. Er ist bereits heute ein vielfach ausgezeichneter nationaler und internationaler Musiker mit umfassenden Konzerterfahrungen durch Auftritte in Köln, Hamburg, Dresden, Konstanz, Wien, Davos, Kaschau (Slowakei), Manchester und Sydney. Auch als Solist in Klavierkonzerten war er mehrfach tätig, zuletzt bei den Mozartfestspielen in Schwetzingen.
Nach Meisterkursen 2016 in Manchester und 2017 in Dresden, die ihn jeweils sehr inspirierten, berührten und seiner künstlerischen Entwicklung bereits sehr förderlich waren, hat er sich nun für ein zweijähriges Masterstudium an einer Institution höchstmöglichen Standards, der Royal Academy of Music in London, Großbritannien, entschieden. Im Detail erwartet er sich von der Arbeit mit erfahrenen Weltklassepädagogen weitere wertvolle interpretatorische wie technische Ratschläge, mehr Auftrittsmöglichkeiten, den Austausch mit anderen Studenten auf einem ähnlich hohen Ausbildungsstand und gegenseitige Inspiration.
Stand April 2024
Wie hat der Förderpreis bisher Ihre künstlerische Laufbahn beeinflusst?
"Im Sommer 2021 habe ich mein dreijähriges Studium bei Professor Ian Fountain an der Royal Academy of Music in London abgeschlossen, was für mich eine ungemein wertvolle und inspirierende Zeit war, die mich gleichermaßen als Menschen und Musiker geprägt und vorangebracht hat. Seitdem studiere ich in der Soloklasse der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Professor Roland Krüger.
Zwischenzeitlich habe ich zwei der drei Prüfungen des Konzertexamens erfolgreich absolviert und bereite mich gegenwärtig auf die letzte Prüfung, das Solorezital, vor.
Dazu habe ich noch in unregelmäßigen Abständen Unterricht bei meinem Professor sowie bei Gastprofessoren der Hochschule.
Parallel dazu unterrichte ich ihm Rahmen meiner Aspirantur - einem Lehrauftrag für Klavier - wöchentlich Studierende an der Hochschule.
Nach wie vor bedeutet aber das Erlebnis der Bühne für mich die größte Erfüllung, darum schätze ich mich sehr glücklich, dass ich seit den Wettbewerbserfolgen 2022 im vergangenen Jahr viel konzertieren durfte. Höhepunkte waren dabei für mich unter anderem ein Rezital auf der Wartburg sowie ein Kammermusik- und Solorezital in Hong Kong. Auch in diesem Jahr ist mein Konzertkalender gut gefüllt, hier freue ich mich besonders auf Konzerte in der MUK Lübeck, abermals in Hong Kong und Ende des Jahres mit der Deutschen Philharmonie.
In dem Kontext möchte ich an dieser Stelle noch einmal zum Ausdruck bringen, wie dankbar ich für alles bin, was mir die Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung ermöglicht hat. Im Leben spielen immer auch Zufälle eine Rolle. Glücklicherweise kann ich sagen, dass gerade durch mein Studium in London mit allen umgebenden Faktoren, Begegnungen und anschließenden Entwicklungen mein Leben in die entsprechenden Bahnen gelenkt wurde und ich das Gefühl habe, genau das Richtige zu tun.“
Stand: 06/2019
Dr. Judith Becker, geb. 1981 in Saarbrücken, forscht aktuell als akademische Rätin am Institut für Systembiotechnologie der Universität des Saarlandes. Sie studierte nach einem Einser-Abitur Human- und Molekularbiologie an der UdS und entdeckte dabei ihre Leidenschaft für die biotechnologische Forschung. So widmete sie sich im Rahmen ihrer Doktorarbeit an der Technischen Universität Braunschweig der Erforschung von Bakterien für den Einsatz in der Industrie. Nach einer herausragenden Promotion mit diversen Publikationen und Patenten kehrte Frau Dr. Becker wieder in die Heimat zurück, um hier ihre vielversprechenden Forschungsarbeiten fortzuführen.
Frau Dr. Becker überzeugte das Kuratorium mit einem anspruchsvollen Projektantrag und ihrer bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichneten akademischen Karriere. In ihrem interdisziplinären Forschungsvorhaben „Maßgeschneiderte Zellfabriken“ möchte sie Bakterien zu synthetischen Mini-Fabriken für die Herstellung seltener Wirkstoffe weiterentwickeln, mit denen zum Beispiel Infektionen oder Tumorerkrankungen bekämpft werden können. Für das Design der Zellfabriken sollen molekulare Arbeiten mit Computersimulationen verknüpft werden.
Mit dem ihr verliehenen Förderpreis will Frau Dr. Becker Forschungsarbeiten finanzieren, um einzelne Stoffwechselwege in den Zellfabriken zukünftig noch gezielter für eine gewünschte Produktion kontrollieren zu können. Zudem wird sie den Förderpreis für einen Aufenthalt in den USA nutzen, um dort 2020 ihre Ergebnisse bei der führenden Metabolic Engineering Conference vorzustellen und Kontakte für weiterführende Kooperationen zu knüpfen.
Herr Prof. Dr. Christoph Wittmann, zu dessen Team Dr. Judith Becker gehörte, hat zur Preisverleihung 2023 geschrieben:
„Mit einem strahlenden Lächeln und voller Freude und Tatendrang hat Judith 2019 den Förderpreis durch die Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung entgegengenommen. Sie war zu Recht stolz und dankbar, zu den ausgewählten jungen Talenten zu gehören und Teil eines großartigen Netzwerkes im Saarland zu werden. Leider ist Judith mit ihren großartigen Fähigkeiten danach nur wenige Monate Zeit in der Forschung geblieben. Sie konnte die preisgekrönten Arbeiten im Bereich ‚Zelluläre Mini-Fabriken für Wirkstoffe' selbst nicht mehr beginnen. Auch vier Jahre nach der Auszeichnung wirkt ihre Forschung aber noch nach. So hat Judith mit ihrer Kreativität zuletzt noch am Design neuer Stoffwechselwege zur Synthese wichtiger ‚Gesundheitsmoleküle' mitgewirkt und uns diese für weitere Arbeiten ans Herz gelegt. Ectoine sind kommerziell bedeutende, zelluläre Schutzsubstanzen, die aufgrund ihrer einzigartigen Wirkung unter anderem in Nasensprays oder Augentropfen zum Einsatz kommen. In unseren Laboren von Lukas Jungmann und Sarah Hoffmann produzieren maßgeschneiderte Bakterien diese Stoffe mittlerweile in so großen Mengen, das wir die Entwicklungen zur Translation in die Industrie zum Patent anmelden konnten, ein Beitrag für die Gesellschaft, so wie Judith es sich für ihre Forschung vorgestellt hat. Pipekolinsäure ist ein seltener Aminosäure-Baustein für komplexe Wirkstoffe. Auf Basis eines genetischen Bauplans, den Judith mit ihrem feinen Gespür für den Stoffwechsel entworfen hatte, konnte Sarah Pauli im Rahmen ihrer Promotion schrittweise eine neuartige Zellfabrik für das teure Molekül erzeugen und im Bioreaktor einen Weltrekord für seine Synthese aufstellen. Auch dieses Verfahren ist zum Patent angemeldet. Neue Forschungen zeigen, dass Pipekolinsäure ein wichtiges Schutzmolekül von Agrarpflanzen ist. Hier ergeben sich weitere Einsatzmöglichkeiten nach dem Motto „Stärkung der Abwehrkräfte“.
Die Erforschung der Gesundheitsmoleküle führen wir - in Judiths Sinne - auch zukünftig weiter. Unsere Freundin und Kollegin tragen wir dabei jeden Tag im Herzen und sind stolz und dankbar, dass wir sie über 15 Jahre bei uns haben durften. Judith ist auch heute ein Teil unserer Forschung. Durch die Schaffung wichtiger Grundlagen, ihre innovativen Gedanken und perspektivischen Design-Ansätze ist sie auch 2023 eine vollwertige Mitautorin einer Reihe unserer Forschungspublikationen. Judith wird auch als Mensch immer ein Teil unseres Teams bleiben. Auf dem Campus der Universität haben wir für Sie eine große, schneeweiße Himalaya-Birke gepflanzt – die im Frühling von tausenden blühender Krokusse umgeben ist. Der Stiftung danken wir in Judiths Namen herzlich für die fortgeführte Unterstützung und schließen mit den Worten, die sie zum Schluss auch ihren Freunden und ihrer Familie gesagt hat: Bleibt immer positiv!“
Stand: 06/2019
Dr. Ina Meiser, geb. 1982 in Lebach, promovierte 2014 an der Universität des Saarlandes über komplexe Zellsysteme im Kontext neuer Therapien und leitet seit 2016 die Arbeitsgruppe Kryobiotechnologie am Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT in Sulzbach/Saar. Sie möchte mit ihrem Vorhaben „Anwendungsorientierte Kryokonservierung zur regenerativen Behandlung von altersbedingter Makuladegeneration (AMD)“ die verlustfreie Langzeitlagerung zellbasierter Transplantate realisieren und so eine Brücke zwischen künstlicher Gewebezüchtung (Tissue Engineering) im Labor und der Transplantation dieser Gewebe im OP schlagen.
AMD ist eine der häufigsten Augenkrankheiten weltweit und die führende Ursache der Erblindung. Bislang kann AMD nur durch lebenslange Medikation verlangsamt, nicht aber geheilt werden.
In einem innovativen therapeutischen Ansatz, der sich bereits in klinischen Studien befindet, werden aus humanen induziert pluripotenten Stammzellen im Labor durch zeitintensive Differenzierungsprozesse funktionale Netzhaut-Zellen gezüchtet, die zur Regeneration der Sehkraft von AMD-Patienten verwendet werden sollen. Frau Dr. Meiser möchte mit ihrem Vorhaben die zeitlich uneingeschränkte Vorratshaltung dieser Zellen in einer applikationsgerechten Form realisieren, so dass eine breite Anwendung dieser vielversprechenden kurativen Therapie zur Routine werden kann und so in greifbare Nähe rückt.
Mit dem ihr verliehenen Förderpreis möchte Frau Dr. Meiser einen Forschungsaufenthalt an einem Partnerinstitut in Frankreich finanzieren, um die anwendungsorientierte Kryokonservierung voranzutreiben und ihr Netzwerk für künftige Kooperationen auszubauen. Ebenso möchte sie die in der Zusammenarbeit entstandenen Ergebnisse auf Fachkonferenzen und in Fachzeitschriften veröffentlichen und diskutieren.
Stand: April 2024
Wie hat der Förderpreis Ihre berufliche und wissenschaftliche Laufbahn beeinflusst?
„Durch den großzügigen FörWie hat der Förderpreis Ihre berufliche und wissenschaftliche Laufbahn beeinflusst?
„Durch den großzügigen Förderpreis der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung in 2019, konnte ich Anfang 2020 einen mehrmonatigen Forschungsaufenthalts am Institut »I-Stem« (Institute for Stem cell Therapy and Exploration of Monogenic diseases) in Frankreich realisieren. Das »I-Stem« ist Teil des nationalen französischen Biotherapie-Instituts für seltene Krankheiten mit einer großen Expertise im Bereich der zellbasierten Therapie.
Dort konnte ich wie geplant das Portfolio meines Fachgebiets der anwendungsorientierten Kryokonservierung um das Zielmodell „stammzellbasiertes Retina-Transplantat“ erweitern. Die Bevorratung und Lagerung solch komplexer Transplantate, die ansonsten über Monate auf Bedarf produziert werden müssen, ist eine bislang ungelöste Schlüsseltechnologie für moderne Zelltherapeutika.
Besonders freut mich, dass der Kontakt zu Mitarbeitern der Forschungseinrichtung noch bestehen und dieser Auslandsaufenthalt mein berufliches Netzwerk weiterhin nachhaltig prägt. Sie haben mir nicht nur fachliche Unterstützung und Weiterentwicklung geboten, sondern auch zu Einladungen auf Konferenzen und Fachveranstaltungen verholfen, wo ich meine Arbeit präsentieren und mich mit anderen Kollegen austauschen und vernetzen konnte.
Im Nachgang entstanden und entstehen interessante Projektideen, die teilweise bereits in die Tat umgesetzt wurden. Darüber hinaus bereichert mich die rotarische Gemeinschaft auch auf persönlicher Ebene und bietet mir Möglichkeiten des sozialen Engagements und über den Tellerrand meiner Forschungsarbeit hinauszublicken. Viele Erfahrungen, die ich im Laufe der letzten Jahre sammeln durfte, sind in der Folge des Förderpreises entstanden. Diese haben mich sehr positiv geprägt, wofür ich der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung sehr dankbar bin.“
Stand: 06/2019
Lisa Saterdag, geb. 1997 in Saarlouis, studierte an der Hochschule für Musik Saar Klavier bei Prof. Kristin Merscher und derzeit Violine bei Prof. Joshua Epstein.
Sie konzertiert an beiden Instrumenten als Solistin, Kammermusikerin und in diversen Orchestern, u. a. bereits in der Vertretung des Saarlandes beim Bund in Berlin, im Schloss Schwetzingen, im Rahmen der Musikfestspiele Saar, dem Festival der Kammermusik in Stara Zagora (Bulgarien) und dem Festival International Théodore Gouvy (Frankreich).
Die Unterstützung der Stiftung ermöglicht ihr die Anschaffung eines Meisterbogens, welcher sie beim Erlernen weiterer Bogentechniken fördern und ihr Spiel an Klangfarben bereichern wird. Parallel zu ihrem Studium wird sie an Meisterkursen im In- und Ausland teilnehmen, um weitere musikalische Impulse und Inspirationen zu erhalten, sowie verschiedene Kulturen kennenzulernen und mit anderen Musikern zu arbeiten.
Stand: April 2024
Wie hat der Förderpreis bisher Ihre künstlerische Laufbahn beeinflusst?
„Seit der letzten Preisverleihung durfte ich viele neue Erfahrungen in verschiedenen Gebie„Seit der letzten Preisverleihung durfte ich viele neue Erfahrungen in verschiedenen Gebieten sammeln und konnte mich dadurch musikalisch und persönlich vielseitig weiterentwickeln. Derzeit befinde ich mich in der letzten Phase meines Konzertexamen-Studiums (Solistendiplom) und erarbeite nun intensiv ein großes neues Programm für die Abschlussprüfungen. Ich bin sehr dankbar, während dieser Zeit weiterhin von der großen Erfahrung meines Professors Joshua Epstein lernen zu dürfen.
Die vergangenen Monate verbrachte ich u. a. mit viel Kammermusik, beispielsweise mit meinem Streichtrio „Trio Ikhoor" und Streichquartett-Konzerten mit meinem Professor Joshua Epstein.
Weitere Konzerte spielte ich u.a. als Mitglied des „Kammerorchesters der Großregion", im Kammerorchester Ricercare und im European Academic Orchestra (in der Luxemburger Philharmonie), sowie Duo-Rezitals. Eine besonders große Freude war es außerdem für mich, dass ich Zeit finden konnte, um auch wieder am Klavier zu konzertieren und ich hoffe, dass dies in der Zukunft wieder häufiger möglich sein wird.
Es liegt mir sehr am Herzen, einen Beitrag zu einer mental und physisch gesünderen Musikwelt zu leisten. Da für mich das Praktizieren von Yoga schon seit Jahren zum Fundament des gesunden Musizierens gehört, habe ich eine Yin-Yoga-Ausbildung gemacht und diese im vergangenen Sommer mit Zertifikat abgeschlossen. Momentan belege ich einen Kurs bei einem renommierten Sport-Mentalcoach. Von dem neu erlernten Wissen - das sich sehr gut auf den Musikbereich übertragen lässt - konnte ich bereits ich in vielen Bereichen profitieren und gebe alles neu gelernte immer gerne direkt an Kommilitonen und Schüler weiter. Ein großer Fokus liegt derzeit für mich auf Probespielen, also Bewerbungsverfahren für eine Festanstellung in einem Sinfonieorchester. Diese sind vergleichbar mit internationalen Wettbewerben und auch, wenn es immer ein sehr strenges und herausforderndes Verfahren ist habe ich bisher viele positive Erfahrungen sammeln dürfen. Beispielsweise habe ich es mehrfach (von je ca. 140 Bewerberinnen) nach mehreren Runden bis in die Finalrunde (etwa 3-4 übriggebliebene Kandidaten) geschafft und von Seiten der Orchester sehr positives Feedback bekommen.
Auch der Austausch mit anderen Kandidatinnen aus der ganzen Welt, die gegenseitige Unterstützung, sowie anschließende Gespräche mit Musikerinnen der jeweiligen Orchester sind immer eine interessante Erfahrung und wichtiges Zeichen, auf dem richtigen Weg zu sein. Neben weiteren Probespielen freue ich mich nun auf kommende Konzerte, u.a. bei den Musikfestspielen Saar, Konzerte im Kammerorchester der Großregion, sowie Streichquartett-Konzerte anlässlich der „Fête de la musique".
Der Förderpreis der Stiftung ist in allen Bereichen noch immer eine große Unterstützung, für die ich sehr dankbar bin."
Stand: 09/2020
Dipl.-Pharm. Charlotte Dahlem, geb. 1991 in St. Ingbert, studierte Pharmazie an der Universität des Saarlandes und engagierte sich an unterschiedlichen Stellen ehrenamtlich in der Hochschulpolitik. Nach einem Forschungsaufenthalt am University College Dublin begann sie ihre Doktorarbeit in der Pharmazeutischen Biologie an der Universität des Saarlandes. In dieser Arbeit widmete sie sich der Charakterisierung der Wirkung neuer Naturstoffe auf Tumorzellen und den Tumor umgebende Immunzellen.
Einer der untersuchten Naturstoffe stach dabei durch seine potente Anti-Tumor-Wirkung hervor und bewirkte zusätzlich eine gegen den Tumor gerichtete Aktivierung von Immunzellen, welche zahlreich in der direkten Tumorumgebung vertreten sind. Diese vielfältigen Wirkungen gingen jeweils mit einer Veränderung des Stoffwechsels der unterschiedlichen Zelltypen einher.
Innerhalb ihres beantragten Projekts möchte Frau Dahlem, aufbauend auf ihrer Doktorarbeit, die Interaktionen zwischen dem Stoffwechsel von Tumor- und Immunzellen sowie dessen Beeinflussung als innovative therapeutische Strategie gegen Krebs näher untersuchen. Den Förderpreis wird sie für zwei Forschungsaufenthalte, u. a. am Karolinska-Institut in Stockholm, nutzen. Dadurch will sie ihr methodisches Repertoire - insbesondere im Bereich der Tumor-Modellierung und Target-Identifizierung - erweitern, ihr Netzwerk ausbauen und Kontakte für anschließende Kooperationen knüpfen.
Stand: April 2024
Wie hat der Förderpreis Ihre berufliche und wissenschaftliche Laufbahn beeinflusst?
„Nachdem die Corona Pandemie meine Pläne für einen Forschungsaufenthalt im Ausland zunächst ausgebremst hat, konnte ich mich im März 2022 endlich auf die Reise in die USA begeben. Im Department of Immunology des University of Texas MD Anderson Cancer Center in Houston habe ich die Möglichkeiten untersucht, die Wirksamkeit von Immun-Checkpoint-Inhibitoren in Tumoren, die bisher nicht auf diese Behandlung ansprechen, zu erhöhen.
Diese Art der Krebstherapie richtet sich gegen Immun-Checkpoints. Dies sind „Barrikaden“, die der Tumor aufbaut um Immunzellen zu schwächen, die ihn erkennen und bekämpfen können. Doch nicht alle Patient*Innen können von dieser effizienten Therapie profitieren. Der Erfolg hängt dabei stark von der Präsenz und Aktivität der Immunzellen in der Tumormikroumgebung ab. Daher habe ich mich in Houston im Rahmen eines Postdoc Aufenthaltes mit der Fragestellung beschäftigt, ob ein Eingriff in den oxidativen Stoffwechsel von Tumor- und Immunzellen deren Interaktion und Aktivität positiv beeinflusst.
Durch die großzügige Unterstützung der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung konnte ich diesen Aufenthalt in den USA unkompliziert planen und mich dadurch vollständig auf meine Forschung an einem der renommiertesten Institute für Immuntherapien konzentrieren. In Texas habe ich nicht nur inspirierende Persönlichkeiten, sondern auch das amerikanische Wissenschaftssystem kennenlernen dürfen. Zudem habe ich so mein Forschungsprofil weiter ausgebaut und mein Wissen im Bereich der Immunologie vertieft. Die hier gesammelten Erfahrungen und geknüpften Kontakte haben meine weitere berufliche Laufbahn sehr geprägt.“
Stand: 09/2020
Alexander Baier (Klavier), geb. 1996 in Heidelberg, studiert Master of Music bei Prof. Thomas Duis und Prof. Tatevik Mokatsian an der Hochschule für Musik Saar (HfM Saar). Neben Stipendien und Wettbewerbserfolgen konzertierte er solistisch und kammermusikalisch bereits in Deutschland, Polen und Italien, gab sein Debut beim Heidelberger Frühling und spielte Aufnahmen beim Saarländischen Rundfunk und bei der Deutschen Grammophon ein.
Oliver Léonard (Cello), geb. 1994 in Bad Homburg, studiert Konzertexamen bei Prof. Gustav Rivinius und Master of Music bei Prof. Tatevik Mokatsian an der HfM Saar. Er konzertiert als Solocellist der Deutschen Streicherphilharmonie, der Jungen Deutschen Philharmonie sowie der Hamburger Camerata in den bedeutenden Sälen Deutschlands und des europäischen Auslands. Als Mitglied des Frielinghaus-Ensembles debütierte er bereits in verschiedenen Kammermusikbesetzungen, u. a. in der Elbphilharmonie und dem Sendesaal Bremen.
Johanna Hempen (Violine), geb. 1996 in Lübeck, studiert bei Prof. Hans-Peter Hofmann an der HfM Saar. Orchestererfahrung sammelte sie u. a. bei den Lübecker Philharmonikern, dem European Union Chamber Orchestra und als Konzertmeisterin bei der Jungen Deutschen Philharmonie. Seit 2019 ist sie im Vorstand der Jungen Deutschen Philharmonie. Sie war Stipendiatin der Oscar und Vera Ritter-Stiftung und des Bruno Elisabeth Meindl Stipendiums.
Das „Odeon Trio“ gründeten diese drei befreundeten Musiker im Herbst 2018. Ihre gemeinsame Freude an der Kammermusik konnten sie schnell bei mehreren Auftritten in Deutschland und Italien an die Öffentlichkeit bringen. Im Sommer 2019 mündete ihre erfolgreiche Zusammenarbeit in den Gewinn des 1. Preises des 20. Walter-Gieseking-Wettbewerbs. 2020 spielten sie eine Aufnahme beim Saarländischen Rundfunk ein. Musikalische Einflüsse erhielt das Odeon Trio von namhaften Professoren und Kammermusikern wie Tatevik Mokatsian, dem vision string quartet und dem Trio Adorno. Motiviert durch diese Erfolge und unterstützt durch die Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung strebt das Trio weitere Audio- und Videoproduktionen, internationale Meisterkurse bei einflussreichen Größen der Kammermusik und die Teilnahme an renommierten Wettbewerben an.
Stand: April 2024
Wie hat der Förderpreis bisher Ihre künstlerische Laufbahn beeinflusst?
„Seit dem Gewinn des Förderpreis 2020 der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung hat sich viel für uns in Bewegung gesetzt. Trotz der schwierigen Pandemie Jahre gelang es uns, das Irida Trio immer mehr zu professionalisieren und unsere Karriere Schritt für Schritt voran zu bringen. Unsere künstlerische Weiterbildung bestand aus etlichen Meisterkursen (u. A. Prof. Eberhard Feltz), dem Halbfinale des Deutschen Musikwettbewerbs 2021 und 2023, dem Parkhouse Award 2023 in London sowie zahlreichen Auftritten im In- und Ausland.
Im Jahr 2022 konnten wir dank der großzügigen Förderung unseren Traum verwirklichen und unsere Debut CD Phoenix (erschienen bei KKE Records) beim Release Konzert in der Elbphilharmonie veröffent-lichen. Eine CD Produktion ist ein hoher finanzieller Aufwand, beginnend bei der Aufnahme Session (im renommierten Sendesaal Bremen) über Fotoshooting und Cover/Booklet Gestaltung bis hin zum Vertrieb. Phoenix ist überall erhältlich und digital weltweit streambar.
2022 wurden wir außerdem in die Klasse des renommierten Artemis Quartetts an der Universität der Künste in Berlin aufgenommen und genießen seither eine sehr inspirierende und anspruchsvolle Ausbildung. Nebenbei bestreiten wir alle drei noch eigene künstlerische und pädagogische Projekte.
Neben der Digitalisierung unserer Proben- und Organisationsarbeit durch elektronische Notentablets ist unser Online Auftritt mit Website und Social Media Auftritten nun vollständig. Die Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung hat uns eine sehr großzügige Unterstützung gegeben die uns maßgeblich zu dem Kammermusikensemble gemacht hat, welches wir jetzt sind.“
Alexander Baier (Klavier): Geb. 1996 in Heidelberg, schloss vier Studiengänge an der Hochschule für Musik Saar (HfM Saar) ab und ist nun Assistent von Prof. Tatevik Mokatsian. Neben Stipendien und Wettbewerbserfolgen konzertierte er solistisch und kammermusikalisch bereits in Deutschland, Polen, Italien und Griechenland, gab sein Debut beim Heidelberger Frühling und spielte Aufnahmen beim Saarländischen Rundfunk und bei der Deutschen Grammophon ein.
Oliver Léonard (Cello): Geb. 1994 in Bad Homburg, schloss 2023 sein Konzertexamen bei Prof. Gustav
Rivinius an der HfM Saar ab. Er konzertierte als Solocellist der Deutschen Streicherphilharmonie, der
Jungen Deutschen Philharmonie sowie der Hamburger Camerata in den bedeutenden Sälen Deutschlands und des europäischen Auslands. Als Mitglied des FrielinghausEnsembles debütierte er bereits in verschiedenen Kammermusikbesetzungen u. a. in der Elbphilharmonie und dem Sendesaal Bremen. Seit 2021 spielt er als stellvertretender Solocellist am Staatstheater Kassel.
Johanna Hempen (Violine): Geb. 1996 in Lübeck, studiert bei Prof. Hans-Peter Hofmann an der HfM Saar. Orchestererfahrung sammelte sie u. a. bei den Lübecker Philharmonikern, dem European Union Chamber Orchestra und als Konzertmeisterin bei der Jungen Deutschen Philharmonie. Seit Sept. 2021 festes Mitglied, gewann sie dann 2022 das Probespiel zur stellvertretenden Konzertmeisterin im Folkwang Kammerorchester Essen. Gefördert wurde sie durch diverse Stipendien, u. a. Oscar und Vera Ritter-Stiftung, Ad
Infinitum Foundation, Bruno Elisabeth Meindl Stipendiums, Richard-Wagner-Stipendium des Saarlandes.
Stand: 06/2021
Dr. Chantal D. Bader, geb. 1990 in Freiburg, studierte Pharmazie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und schloss ihr Studium 2016 mit der Approbation zur Apothekerin ab. Nach der Diplomarbeit am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland fertigte sie hier ebenso ihre Doktorarbeit an, für welche sie mit der Bestnote summa cum laude ausgezeichnet wurde. In dieser Arbeit widmete sie sich der Entdeckung neuer Naturstoffe aus Bodenbakterien mit dem Ziel neue Wirkstoffe gegen Infektionskrankheiten zu erschließen und konnte bereits drei verschiedene strukturell neuartige Naturstoffe aus nur einem Bakterienstamm identifizieren und charakterisieren.
Ihre hierbei gesammelte Expertise möchte Frau Dr. Bader nun als Grundlage zur Erforschung weiterer, noch unentdeckter Naturstoffe nutzen. Dabei sollen sogenannte Myxobakterien, welche im Rahmen der laufenden Bürgerwissenschaftskampagne „Sample‘ das Saarland“ aus Bodenproben isoliert wurden (www.hips.saarland/sample), untersucht werden. Diese Bakterien besitzen die Fähigkeit eine große Vielfalt an bislang unbekannten chemischen Verbindungen zu produzieren, welche mittels umweltschonender Verfahren unter Vermeidung des Einsatzes großer Mengen von chemischen Lösungsmitteln erschlossen werden sollen.
Die Entwicklung neuer Wirkstoffe aus saarländischen Myxobakterien zur Behandlung von Wurmerkrankungen verspricht einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung von vernachlässigten tropischen Infektionskrankheiten zu liefern, weshalb Frau Dr. Bader mit dem ihr verliehenen Förderpreis das Potential dieser Naturstoffe im Rahmen eines wissenschaftlichen Auslandsaufenthaltes zusätzlich gegen parasitäre Erreger evaluieren möchte.
Stand: April 2024
Wie hat der Förderpreis Ihre berufliche und wissenschaftliche Laufbahn beeinflusst?
„Meine durch die Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung unterstützte Zeit am Herbert Wertheim UF Scripps Institute for Biomedical Research & Innovation in Florida, an dem ich seit Anfang 2022 meine Arbeit mit Bodenbakterien fortsetzen durfte, neigt sich nun langsam dem Ende zu.
Gleich mehrere meiner Projekte haben erfolgreiche Kandidaten für die Wirkstoffentwicklung hervorgebracht: In einer Hochdurchsatz-Screening-Kampagne konnten wir ein strukturell neuartiges Antibiotikum identifizieren, das sich durch hervorragende Aktivitäten gegen gleich mehrere Problemkeime mit Resistenzen gegen gebräuchliche Antibiotika auszeichnet.
Eine frisch gestartete Kollaboration mit der University of Central Florida, führte zur Identifizierung eines bisher unbekannten Naturstoffes, der den Malaria auslösenden Erreger Plasmodium falciparum äußerst effizient inhibiert und mit dessen Wirkortcharakterisierung wir uns momentan beschäftigen. Durch die Möglichkeit dieses Projekt hier zu realisieren konnte ich einen unbezahlbaren Einblick in das Thema, mit dem ich mich auf in meiner zukünftigen wissenschaftlichen Karriere zurück im Saarland beschäftigen werde, gewinnen.
Durch die großzügige Förderung der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung hat sich mein Auslandsaufenthalt unkompliziert realisieren lassen und ich werde noch lange von dieser bereichernden Erfahrung, sowohl wissenschaftlich als auch persönlich, zehren.“
Stand: 06/2021
Caroline Diener, geb. 1991 in Neunkirchen/Saar, studierte in den Fächern Biologie (B. Sc.) und Human- und Molekularbiologie (M. Sc.) an der Universität des Saarlandes. Seit 2017 forscht sie als Doktorandin am Institut für Humangenetik (Med. Fakultät, Universität des Saarlandes) auf dem Themengebiet der Gen-Regulation durch microRNAs (miRNAs).
MiRNAs bilden ein hochaktuelles Forschungsgebiet in der Biomedizin. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Steuerung zellulärer Funktionen und sind in die Entstehung zahlreicher Erkrankungen involviert. Frau Diener untersucht am Institut für Humangenetik welchen Anteil bestimmte miRNAs an der Regulation von Genen - insbesondere in menschlichen Immunzellen (T-Zellen) – haben, wie diese als Biomarker zur Diagnose von Erkrankungen genutzt werden können und welche Einsatzmöglichkeiten für den therapeutischen Bereich bestehen.
Aufbauend auf den Daten ihrer Doktorarbeit möchte Frau Diener den Förderpreis nutzen, um die Rolle von miRNAs im Zusammenhang mit der Parkinson-Krankheit zu erforschen. Für die Entwicklung dieser schwerwiegenden neurodegenerativen Erkrankung spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle. Dabei gibt es zunehmend Hinweise, dass eine veränderte T-Zell-Funktion für die Krankheitsentstehung von zentraler Bedeutung ist. In der geplanten Studie soll die Funktion von miRNAs als Schaltstellen einer veränderten T-Zell-Funktion bei Parkinson analysiert werden. Da die Krankheit bisher erst im fortgeschrittenen Stadium nachgewiesen werden kann, besteht ein weiteres Ziel darin, neue Biomarker für die Parkinson-Diagnostik zu identifizieren.
Stand April 2024
Wie hat der Förderpreis Ihre berufliche und wissenschaftliche Laufbahn beeinflusst?
„Wenige Monate nach der Preisverleihung im Juni 2021 konnte ich meine Promotion erfolgreich mit der Gesamtbewertung „summa cum laude“ abschließen. Danach habe ich im Rahmen einer PostDoc-Position meine wissenschaftliche Arbeit an der Universität des Saarlandes fortgesetzt. Für meine Forschungs- und Studienleistungen wurde ich im Dezember 2022 zusätzlich durch die Hedwig-Stalter-Stiftung ausgezeichnet.
Mit der wertvollen Unterstützung der Hans-und-Ruth-Gießen Stiftung konnte ich umfassende Hinweise dafür erarbeiten, dass fehlerhaft regulierte Ribonukleinsäuren (microRNAs und messenger RNAs) in Verbindung mit einer veränderten Immunzellfunktion zur Pathogenese der Parkinson-Krankheit beitragen. Erste Resultate meiner wissenschaftlichen Studien konnten im Januar 2023 erfolgreich publiziert werden. Die Ergebnisse weiterer Untersuchungen, bei denen ich neueste molekularbiologische Analysetechniken (single cell sequencing) eingesetzt habe, werden aktuell ausgewertet. Die gewonnenen Informationen können einen wichtigen Beitrag zum Verständnis dieser schwerwiegenden neurodegenerativen Erkrankung leisten. Vorausblickend könnten sie auch die Grundlage für die Entwicklung neuer Diagnose- und Behandlungsmethoden bilden.
Die großzügige Förderung der Hans-und-Ruth-Gießen-Stiftung hat es mir ermöglicht, mich mit leistungsstarker Hard- und Software auszustatten, die mir bei meiner täglichen Forschungsarbeit von großem Nutzen ist. Darüber hinaus konnte ich den Förderpreis für die Weiterentwicklung meines Profils als junge Wissenschaftlerin nutzen. So habe ich durch die Teilnahme an Fortbildungskursen wichtige Qualifikationen zu den Themengebieten Qualitäts- und Prozessmanagement im Labor erworben.
Ich bin sehr dankbar für die vielfältigen Möglichkeiten, die sich durch die Auszeichnung der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung eröffnet haben.“
Stand: 07/2022
Fabia Weiland, geb. 1997 in Saarlouis, studierte Human- und Molekularbiologie (B.Sc.) und schloss ihr Studium Biotechnologie (M.Sc.) an der Universität des Saarlandes mit Bestnote ab. Seit 2021 forscht sie als Stipendiatin der HaVo-Stiftung als Doktorandin am Institut für Systembiotechnologie (Universität des Saarlandes) an der molekularen Optimierung von Bakterien zur Nutzung von Lignin, einem industriellen Abfallprodukt.
In ihrer Doktorarbeit befasst sich Frau Weiland mit dem Design von Bakterien zu umweltfreundlichen Zellfabriken, deren Metabolismus unter dem Einsatz moderner Methoden der synthetischen Biologie auf eine effiziente Verwertung von Lignin-basierten Aromaten zugeschnitten wird. Neben einer verbesserten, breit aufgestellten Substratnutzung, und erhöhten Robustheit, liegt ihr Fokus auf der Etablierung neuer synthetischer Routen zu ausgewählten Zielprodukten.
Dr. Michael Kohlstedt, geb. 1984 im thüringischen Eichsfeld, studierte Bioingenieurwesen an den Technischen Universitäten Braunschweig und Compiègne und schloss sein Studium 2009 mit einem deutsch-französischen Doppeldiplom ab. Im Anschluss schrieb er am Institut für Bioverfahrenstechnik (TU Braunschweig) und später am Institut für Systembiotechnologie (Universität des Saarlandes) seine 2014 mit summa cum laude bewertete Doktorarbeit (Dr.-Ing.) zur systembiologischen Beschreibung diverser Stressfaktoren in Mikroorganismen.
In den vergangenen Jahren widmete sich Herr Kohlstedt der Erforschung von Lignin und dessen Nutzung als vielversprechendem Ausgangsstoff in einer zukünftig auf nachwachsenden Rohstoffen basierenden Kreislaufwirtschaft. So konnte in seinen Arbeiten erstmalig die Wertschöpfungskette ausgehend von Lignin hin zu biobasiertem Nylon gezeigt werden. Seine Spezialität sind hierbei systembiologische Verfahren, die es ihm ermöglichen, experimentell und computergestützt in das Innenleben von Mikroorganismen zu schauen, sowie die Entwicklung von geeigneten Bioprozessen für die spätere Produktion.
Den ihnen verliehenen Förderpreis wollen Frau Weiland und Herr Dr. Kohlstedt nutzen, um durch die Kombination von synthetischer Biologie, Systembiotechnologie und Bioverfahrenstechnik, einen Beitrag zur Produktion von nachhaltigen Wertprodukten aus Lignin zu leisten. Das Herzstück ihrer gemeinsamen Arbeit ist die Entwicklung von maßgeschneiderten Bakterien zur effizienten Lignin-Verwertung und deren Einsatz im Fermenter.
Stand April 2024
Wie hat der Förderpreis Ihre berufliche und wissenschaftliche Laufbahn beeinflusst?
„Wir haben das vergangene Jahr genutzt, um der Realisierung unseres Forschungsvorhabens „Lignum“ einen Schritt näher zu kommen. Hierbei stand die Etablierung von effizienten Aufschlussmethoden verschiedener Lignine im Fokus, welche in unterschiedlichen Abfallströmen der holzverarbeitenden Industrie und Landwirtschaft vorkommen. Die Förderung durch die Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung konnten wir dahingehend nutzen, Studierende des Masterstudiengangs Biotechnologie an der UdS in unsere Forschung aktiv einzubinden.
Die gewonnenen Erkenntnisse und Einblicke dienen in einem weiteren Schritt zur Identifikation neuer genetischer Targets, um unsere bereits vorhandenen mikrobiellen Zellfabriken weiter zu optimieren.
Ein wichtiger Impulsgeber für unsere Forschung ist der Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Wir sind daher sehr dankbar, dass uns die Stiftung vergangenen Sommer die Teilnahme an der fürs uns wichtigsten Metabolic Engineering Konferenz in Singapur ermöglicht hat. In einer atemberaubenden Szenerie des Marina Bay Sands Hotels konnten wir uns sowohl zu den neuesten Entwicklungen und Fortschritten zur Stammoptimierung fortbilden, als auch unsere eigene Forschung vorstellen. Unsere zuvor veröffentlichte Arbeit zur Mukonatproduktion aus Vanillin mit C. glutamicum wurde in diesem Zusammenhang mit einem Posterpreis ausgezeichnet. Zudem hat die bereits im letzten Jahr erwähnte Zusammenarbeit mit einer weltweit führenden Lignin-Forschungsgruppe an der Universität Wageningen (NL) zu einer Publikation im renommierten Journal „Science Advances“ geführt. Mit unseren Methoden konnten wir zeigen, dass auch höhere Pilze Lignin verstoffwechseln und in ihre Biomasse einbauen und nicht nur, wie bisher angenommen lediglich abbauen können. Zahlreiche Kooperationen mit weiteren Gruppen laufen unvermindert weiter.
Auch wenn Pflanzen und Plastik auf den ersten Blick nicht viel gemein haben, zeigt uns die heutige Wissenschaft, dass Bakterien ein recht ähnliches Stoffwechsel-Repertoire verwenden, um die darin enthaltenen aromatischen Bausteine abzubauen. Unsere bisherige Expertise im Bereich der Lignin-Verwertung möchten wir daher nutzen, um neue Ausgangsmaterialien wie Plastikabfälle für unsere nachhaltigen Produktionsprozesse zu erschließen. Es bleibt noch viel zu tun.“
Stand: 07/2022
Dr. Fabian M. Kern, geb. 1993 in Speyer, studierte Bioinformatik mit methodischem Schwerpunkt (Informatik) an der Universität des Saarlandes und schloss sein Masterstudium 2018 mit Auszeichnung ab. In direktem Anschluss hat er seine Doktorarbeit am Lehrstuhl für Klinische Bioinformatik, geleitet durch Univ.-Prof. Dr. Andreas Keller, begonnen. Im Dezember 2021 wurde er an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes mit der Gesamtnote summa cum laude zum Dr. rer. nat. promoviert. In seiner Zeit als Doktorand hat er mehr als 30 Fachartikel (mit-)veröffentlicht und zuletzt seine Dissertation mit dem Thema „Algorithmen und Anwendungen nicht-kodierender RNAs in der Altersforschung“ abgefasst. Diese beschreibt neue bioinformatische Ansätze um komplexe Phänomene wie unseren alltäglichen Alterungsprozess molekular und mit bekannten Prinzipien der menschlichen Genregulation aufzuschlüsseln. Darüber hinaus hat er nach neuen, nicht-invasiven Biomarkern für altersbedingte Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer anhand groß angelegter Hochdurchsatz-Sequenzierungsstudien und fortschrittlicher Algorithmik gesucht, und deren Potential bewertet.
Herr Dr. Kern hat seit kurzem eine Position als Nachwuchsgruppenleiter am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), verortet am Campus der Universität des Saarlandes in Saarbrücken, inne. In diesem Rahmen möchte er die Alters- mit der Infektionsforschung in einem einheitlichen Konzept verbinden und neue bioinformatische Wege als eigenständiger Wissenschaftler gehen. Ein Anlass ist die in den letzten Jahrzehnten gestiegene Inzidenz an chronischen (Alters-)Krankheiten, wovon ein Teil auch auf bakterielle sowie virale Erreger zurückzuführen sind. So lassen sich auch neu entstandene Krankheitsbilder wie etwa Post-/Long-COVID, welches oftmals neurologische Symptome umfasst, die denen neurodegenerativer Krankheiten erstaunlich ähnlich sind, besser verstehen. Deshalb möchte er auf die bestehende und breite Expertise zu Bakterienstämmen und Wirkstoffentwicklung am HIPS zurückgreifen, um die nächste Generation von Antiinfektiva anhand datengetriebener Methodik zu entwickeln. Herr Dr. Kern plant dazu die Genexpressionsmuster von pathogenen Bakterien sowie infizierter menschlicher und tierischer Gewebeproben, speziell an physiologischen Barrieren wie etwa der Blut-Hirn-Schranke, mit räumlich und zeitlich aufgelöster Sequenzierung zu kartografieren. Daraufhin sollen die in den Wirtszellen ausgelösten Kaskaden der RNA-Synthese mithilfe von maschinellem Lernen mit Signaturen der zellulären Alterung verglichen werden. Zum Einsatz soll hier die recht neue aber bereits etablierte Technik der Einzelzell-sequenzierung kommen, bei der tausendfach parallel eine hochauflösende Beschreibung der Genexpression jeder Zelle in einer Probe gewonnen wird.
Für dieses Vorhaben ist eine ausgeprägte nationale und internationale Vernetzung notwendig, die Herr Dr. Kern mit der Zuwendung durch den Förderpreis weiter ausbauen möchte, um letztlich auch junge Talente für sein Team zu gewinnen. Gemeinsam sollen so neue biomedizinische „Targets“, d. h. Ausgangspunkte für wirksame synthetische Pathogenhemmer oder Nanoantibiotika identifiziert werden.
Stand April 2023
Wie hat der Förderpreis Ihre berufliche und wissenschaftliche Laufbahn beeinflusst?
„Die individuelle Förderung durch die HuRGS hat meine persönliche Entwicklung nachhaltig positiv beeinflusst. Obwohl Karriere in der Wissenschaft buchstäblich ein beruflicher Marathon hin zu Renommee auf national und international konkurrierender Ebene ist, sind es doch die vielen kleinen Erfolge und Erfahrungen der letzten beiden Jahre, die letztlich meinen Weg pflastern – und dafür hat der Förderpreis eine, wenn nicht sogar die ideale Grundlage geschaffen. Hierfür gilt dem gesamten Kuratorium und der Stiftung nach wie vor mein ewiger Dank.
Getreu nach dem Motto des Saarlandes – „Großes entsteht immer im Kleinen“ habe ich die lokale Ver-netzung im persönlichen Umfeld zwischen Forschung und Industrie nicht aus den Augen verloren, sondern im Gegenteil, weiter ausgebaut. Ich freue mich deshalb überaus, anhand meines nicht zuletzt durch die Stiftung verstärkt sichtbaren wissenschaftlichen Profils, ein Teil des nun laufenden Ausschreibungsverfahrens der millionenschweren Exzellenzinitiative von Bund und Ländern zu sein, wofür die gemein-same Clusterskizze (nextAID1 - Nächste Generation der Klgetriebenen Wirkstoffentdeckung und -entwicklung) der Universität des Saarlandes und des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland erst kürzlich in die nächste Runde eingeladen wurde1.
Dies bedeutet für mich in erster Linie selbst Verantwortung zu übernehmen – Verantwortung für unsere gemeinsame Zukunft, unsere Region, sowie die nächste Generation von talentierten jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Diese integrale Leitkultur hat mir die Stiftung mit auf den Weg gegeben.
1 www.uni-saarland.de/forschen/nextaid3.html
Stand: 07/2022
Xuanhan Xu, geboren 2004, wuchs in China auf und zog im Alter von 13 Jahren nach Deutschland, wo sie fortan in Saarbrücken das Gymnasium „Marienschule“ besuchte und als Jungstudentin in die Klasse von Professor Gustav Rivinius an der Hochschule für Musik Saar aufgenommen wurde. Dort - nach wie vor bei Professor Gustav Rivinius - absolviert sie derzeit ihren Bachelor-Studiengang.
Ihre musikalische Reise begann Xuanhan Xu im Alter von fünf Jahren am Klavier. Im Alter von acht Jahren kam das Cello hinzu. Bereits im Alter von neun Jahren gewann sie die David Popper International Cello Competition in Várpalotán in Ungarn. In den beiden Jahren danach spielte sie bereits als Solistin mit großen Orchestern in China. 2017, im Alter von 13 Jahren, spielte Xuanhan Xu das Cellokonzert von Eduard Lalo mit dem NCPA (National Center for the Performing Arts) Orchestra unter der Leitung von Mo Zheng Xiao Ying in Peking. Zwei Jahre später war sie die jüngste Cellistin, die jemals im NCPA als Solistin aufgetreten war. Im Oktober 2020 wurde sie mit dem ersten Preis beim Pablo Casals lnternational Award for Young Cellists ausgezeichnet.
Auch in Deutschland ist sie bereits bei zahlreichen hochrangigen Musikfestivals, u. a. dem Seefestival Radolfzell, aufgetreten. Kürzlich wurde sie eingeladen, bei Konzerten mit dem NCPA Orchestra, dem Macao Orchestra, dem Shanghai Philharmonic Orchestra, dem National Ballet of China Symphony Orchestra und dem Zhejiang Symphony Orchestra mitzuwirken.
Stand April 2024
Wie hat der Förderpreis Ihre berufliche und wissenschaftliche Laufbahn beeinflusst?
„Ich stellte mir die Möglichkeiten für Musik vor: ‚Ich würde durch meine Musik mit Menschen kommunizieren, sie verstehen lassen, was ich zu sagen versuche, und der Inhalt muss interessant sein!' Dachte ich mir, als ich das Stipendium freiwillig erreichte.
Ich träume davon, eines Tages auf größeren Bühnen zu stehen und mein Ziel fortzusetzen. Aus diesem Grund bin ich bereits auf dem Weg zu weiteren Musikfestivals und Akademien, nachdem ich den Preis gewonnen habe, um mir zu helfen, die Welt der Musik tiefer zu sehen. Ich bin mir sicher, dass mir mein Studium die Fähigkeiten und Kenntnisse vermitteln wird, die ich für eine Karriere als Musiker benötige.
Ich hoffe, mich basierend auf Kenntnissen und Kulturen ausdrücken zu können, ich möchte mehr über Kunst erfahren, nicht nur über Cello. Dieses Stipendium wird mir helfen, mein Studium und meine
Karriere zu erreichen. Ich plane, während meines Masterstudiums in eine andere Stadt in Deutschland zu gehen, aber ich möchte mehr Wettbewerbe bestreiten und trotzdem viel Zeit in mein Studium investieren.
Dieses Stipendium wird helfen, indem es die Kosten für Meisterkurse und die Reisekosten senkt, um die ich mich kümmern muss, wenn ich in andere Länder gehe, um an Veranstaltungen teilzunehmen. Am Ende muss ich dem Hans-und-Ruth-Giessen-Preis danken, der mir dieses Stipendium ermöglicht hat. Ich fühle mich wirklich aufschlussreich und stolz, wenn ich den Menschen um den Preis erzählt. Es ist mir ein Vergnügen.“
Stand: 04/2023
Dr. Julian Hövelmann, geb. 1992, studierte Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule in Hannover (MHH) und beendete sein Studium im November 2019. Seine Promotion zum Dr. med. schloss er mit „magna cum laude“ ab. Seit Anfang 2020 absolviert er seine Facharztweiterbildung im Bereich der Inneren Medizin und Kardiologie in der Klinik für Innere Medizin III – Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Böhm am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS).
Gefördert durch ein Stipendium des ‘Biomedical Education Program‘ (BMEP) des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) absolvierte er 2017 noch im Rahmen seines Medizinstudiums ein akademisches Forschungsjahr am ‘Cape Heart Institut‘ der ‘University of Cape Town‘ in Südafrika unter der Leitung von Prof. Dr. Karen Sliwa-Hähnle. Er widmete sich hierbei der klinischen Erforschung von kardiovaskulären Erkrankungen in der Schwangerschaft und insbesondere der peripartalen Kardiomyopathie (PPCM). Sein dortiges Projekt wurde mit dem Hilmar-Stolte-Preis 2018 als beste Präsentation des BMEP-Programms ausgezeichnet. Ein Walter-Benjamin-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ermöglichte es Herrn Dr. Hövelmann im Jahr 2021 an das Cape Heart Institute zurückzukehren und seine Forschungsprojekte zu Kardiomyopathien und Herzrhythmusstörungen zu intensivieren.
Den Forschungspreis möchte Herr Dr. Hövelmann nutzen, um seine begonnenen Forschungsprojekte in der Klinik für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin am UKS fortzuführen und langfristig eine eigene Nachwuchsarbeitsgruppe zu etablieren. Sein aktueller Forschungsschwerpunkt ist die Risikostratifizierung von Patientinnen mit einer peripartalen Kardiomyopathie (PPCM). Bei der PPCM handelt es sich um eine zum Ende der Schwangerschaft und in den ersten Monaten nach der Entbindung auftretende Form der Herzschwäche. Sein Forschungsziel ist es, neue Biomarker zur Vereinfachung der Diagnosestellung sowie der Risikostratifizierung der PPCM zu etablieren. In dem durch die Hans- und-Ruth-Giessen-Stiftung geförderten Projekt plant er, das inflammatorische Plasmaproteom von Patientinnen mit PPCM vergleichend zu anderen Formen von Herzmuskelerkrankungen sowie gesunden postpartalen Frauen zu charakterisieren.
Hierzu möchte Herr Dr. Hövelmann eine neuartige antikörperbasierte Proximity Extension Assay (PEA)-Proteomik-Technologie verwenden. Diese affinitätsbasierte Technologie ermöglicht den Nachweis und die Quantifizierung einer großen Anzahl im Blut zirkulierender Proteine. Nach doppelter Antikörpererkennung an das Zielprotein kommt es dabei zu einer DNA-Hybridisierung, Verlängerung und Amplifizierung. Die Häufigkeit des Zielproteins im Blut kann anschließend mittels quantitativer Polymerase-Kettenreaktion (qPCR) bestimmt werden.
Stand April 2024
Wie hat der Förderpreis Ihre berufliche und wissenschaftliche Laufbahn beeinflusst?
„Die Auszeichnung durch die Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung ist natürlich eine ganz besondere Ehre für mich. Ich erinnere mich sehr gerne an diesen besonderen Abend der Preisverleihung zurück. Zugleich ist die Auszeichnung jedoch auch ein großer Ansporn für mich, meine Forschung auf dem Gebiet der peripartalen Kardiomyopathie (PPCM) voranzutreiben.
Die Einwerbung von Drittmittel ist von großer Wichtigkeit für junge Wissenschaftler, um qualitativ hochwertige Forschung machen zu können. Die Bewerbungen hierfür sind kompetitiv. Daher bin ich sehr dankbar, dass die HuRGS jungen Forschern aus dem Saarland mit dem hochdotierten Förderungspreis die Möglichkeit gibt, ihre Forschung eigenständig weiterzuentwickeln.
Die finanzielle Unterstützung der HuRGS ermöglichte mir konkret, eine detaillierte Protein-Analyse des Blutes bei Patientinnen mit PPCM und einer gesunden Kontrollgruppe durchzuführen. Die Laboranalysen dieses Projektes konnten bereits abgeschlossen werden und ich beschäftige mich derzeit mit der statistischen Auswertung sowie der Interpretation der Ergebnisse. Ich hoffe, die ersten Ergebnisse in naher Zukunft auf einem internationalen Fachkongress vorzustellen und ein Manuskript für die Einreichung in einem wissenschaftlichen Fachmagazin zu verfassen. Es wird hoffentlich zu einem besseren pathophysiologischen Verständnis dieser schwerwiegenden Erkrankung beitragen.
Ich freue mich sehr, die großartigen Preisträgerinnen und Preisträger der diesjährigen Preisverleihung kennenzulernen und diesen ganz besonderen Moment mit ihnen zu feiern. Ich schätze mich glücklich, Mitglied des durch die Stiftung gepflegte Alumni-Netzwerks zu sein und mich mit ihnen austauschen zu können.“
Stand: 04/2023
Martina Rommel, geb. 2000 in Homburg, studiert bei Prof. Thomas Duis Klavier im Bachelorstudiengang an der Hochschule für Musik in Saarbrücken. Ihr musikalischer Werdegang begann mit sechs Jahren in der Kulturschule ELFE e.V. in Saarbrücken bei Frau Svetlana Giventar. Ab 2014 nahm sie Unterricht bei der Klavierpädagogin Frau Jelena Semenenko in Lebach. Bereits im Kindesalter wusste
Martina Rommel, dass es ihr Wunsch und Ziel ist, am Klavier zu musizieren und die Musik mit den Menschen zu teilen und sie zu inspirieren.
Sie konzertiert als Solistin durch Deutschland, Frankreich, Österreich und Italien und ist Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe. Unter anderem gewann sie einen ersten Preis beim Concorso Musicale Città di Palmanova in Italien sowie einen zweiten Preis beim internationalen FEURICH Wettbewerb in Wien. Weitere Auszeichnungen sind ein Förderpreis beim Walter-Gieseking-Wettbewerb und ein erster Preis sowie ein Sonderpreis des Verlags Schott bei dem Concours Musical de France in Paris. Außerdem ist sie mehrfache Preisträgerin bei „Jugend musiziert“ auf Landes- und Bundesebene. Auch kammermusikalisch konzertiert die junge Musikerin insbesondere mit ihrem Duopartner Pablo Hubertus, mit dem sie beim Saarländischen Rundfunk Beethovens 4. Violinsonate aufgenommen haben.
Wichtige musikalische Impulse erhielt sie in Meisterkursen, unter anderem bei Konrad Elser, Ewa Pobłocka, Jacques Rouvier und Gilead Mishory. Durch die Unterstützung der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung möchte die Musikerin ihr Masterstudium an einer deutschen oder ausländischen Hochschule weitgehend finanzieren und sich bei einer weiteren international renommierten Persönlichkeit an ihrem Instrument sowohl interpretatorisch als auch technisch profilieren. Parallel dazu möchte sie sowohl an Meisterkursen bei Professor*innen weltweit sowie an renommierten Wettbewerben teilnehmen.
Stand April 2024
Wie hat der Förderpreis Ihre künstlerische Laufbahn beeinflusst?
„Seitdem ich letztes Jahr Preisträgerin der Hans-und-Ruth-Giessen Stiftung wurde, hat sich in meinem Leben vieles verändert.
Nach der Preisverleihung habe ich mein Bachelorstudium im Fach Klavier an der Hochschule für Musik Saar bei Prof. Thomas Duis mit der Note “sehr gut” absolviert und daraufhin mein Masterstudium an der Hochschule für Musik Freiburg bei Prof. Gilead Mishory begonnen.
Mithilfe der großzügigen Unterstützung der Stiftung kann ich mir eine Wohnung im Studentenwohnheim leisten, mich dadurch auf mein Masterstudium konzentrieren und habe dadurch die Zeit, mich auf weitere Konzerte und Wettbewerbe vorzubereiten.
Außerdem hatte ich durch die Unterstützung der Stiftung die Möglichkeit, an zwei Meisterkursen teil-zunehmen - im letzten Herbst in Wolfsburg bei Prof. Roland Krüger und erst vor Kurzem in Brescia bei Prof. Alexander Schimpf. Beide Kurse waren für mich sehr inspirierend und haben mir zu neuen Ansichten und Perspektiven über die Musik verholfen.
Ich hatte die großartige Möglichkeit, als Solistin die Klavierkonzerte von Gabriela Montero mit dem Homburger Sinfonieorchester mit dem Dirigenten Volker Christ sowie das Mozart Konzert in Es-Dur (KV 449) mit dem Collegium Instrumentale Saarbrücken unter der Leitung von Christian von Blohn aufzuführen.
Die Förderung durch die Stiftung trägt dazu bei, dass ich mich sowohl als Künstlerin, als auch als Mensch stets weiterentwickeln kann. Ich interessiere mich auch sehr für Sprachen: Als weiteres Ziel habe ich mir vorgenommen, meine sechste Sprache, nämlich Italienisch zu lernen.
Ich bin jeden Tag aufs Neue dankbar für alles, was die Hans-und-Ruth-Giessen Stiftung mir ermöglicht hat. Es ist für mich eine große Ehre, dass ich ein Teil dieser großartigen Stiftung sein durfte!!“
In unserer Broschüre finden Sie alle Informationen rund um die Stiftung und die bisherigen Preisträger*innen zusammengefasst.
Mit einem Klick auf die Grafik öffnet sich die Blätterdatei der Broschüre.
Stand 04/2024
Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung, Wittemannstraße 4, 66386 St. Ingbert |
info@hr-giessen-stiftung.de